Restauration des Harmoniums der Katharinen-Kapelle
Der Katharinen-Kapellenverein Ahrbrück hatte Anfang des Jahres ein altes Harmonium aus einem Kloster in Aachen erworben, um es in der Brücker Kapelle zu installieren.
Leider war die ursprüngliche Orgel in den 70er-Jahren des letzten Jahrhundert abhanden gekommen und ein neues Instrument hätte nicht so richtig in die alte Dorfkapelle gepasst.
Leider zeigte sich, dass das Spielen aufgrund von Dichtigkeitsproblemen nicht nur eine schweisstreibende Arbeit war, sondern dass das Instrument schlichtweg aufgrund der Schwergängigkeit überhaupt nicht mehr spielbar war .
Jetzt war guter Rat teuer: Für die notwendige Restauration fand sich leider keine Firma und andererseits wäre eine solche Arbeit unbezahlbar gewesen.
Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt doch oft so nah! In Gesprächen hatte sich in unserer Gemeinde ein Bürger gefunden, der so etwas kann und auch bereit ist, die Arbeit sehr, sehr kostengünstig zu machen: Jos van Son.
Der Vorsitzende des Bürgervereins Guido Galle und der stellvertretende Vorsitzende des Katharinenkapellenvereins Herbert Wieland verschafften sich diese Woche einen Überblick über den Stand der Arbeiten.
Beim Betreten der Werkstatt des Künstlers (das Wort „Handwerker“ ist fast zu profan für solche filigranen Tätigkeiten.) fällt jedem die Ordnung und Sauberkeit des Raumes auf. Man glaubt eher, in einem Operationssaal oder einer Feinmechanikerwerkstatt zu sein: Diese mehr als preussische Ordnung erschreckte doch, wenn man Vergleiche zu seinem eigenen Hobbykeller anstellt!
Jos van Son hatte das Instrument komplett zerlegt, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Sehr anschaulich schilderte er dabei Herbert Wieland und Guido Galle, dass ihm das Instrument dabei sozusagen seine Geschichte erzählt hat:
Das Harmonium war im September 1913 in Leipzig bei dem angesehenen Harmoniumbauer Lindholm gefertigt worden. Anscheinend war bereits damals die Worte „Komponentenfertigung“ und „Globalisierung“ nichts neues. Die Tonfolge und die minimalen Abweichungen zum deutschen Standard zeigten, dass es sich um ein amerikanisches Innenwerk handelt, wahrscheinlich von der Firma Packert. Bereits damals griff man häufig auf kostengünstigere Teile aus Übersee zurück!.
Aufgrund des Schadensbildes (Feuchtigkeitsschäden und Trümmerstaub) ging Jos davon aus, dass das Harmonium ausgelagert worden war und ggf. in einem Gebäude war, dass einen Bombentreffer erlitten hatte. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges waren Bestandteile des Harmoniums aufgrund der Rohstoffknappheit begehrte Materialien. Viele Besitzer hatten daher die Instrumente versteckt , um sie dem Zugriff der braunen Schergen zu entziehen.
Eine Hutnadel (vielleicht von einer Nonne) war dann nach dem Kriege zu einer notdürftigen Reparatur benutzt worden. Aufgrund einer speziellen verwendeten Leimart konnte der Restaurator erkennen, dass das Instrument nach dem Kriege schon mal repariert worden war.
Und jetzt hatte es seinen Weg in die Eifel und in die Werkstatt im Mühlenauel gefunden.
Bei der Restauration des Harmoniums mussten nicht nur alle Ersatzteile vom Künstler hergestellt werden, sondern sogar die Werkzeuge für die Arbeiten waren extra zu fertigen.
Aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung schöpfend, hatte Jos von Son einige tolle Ideen umgesetzt:
Die in der Werkstatt installierte Absauganlage basiert auf einem Gebläse einer alten Orgel, das irgendwann einmal ausgesondert worden war, weil es zu klein war.
„Das ist ein guter Einstieg in meine neue Heimatgemeinde.“
Dem konnte nichts mehr hinzugefügt werden!
Die beiden bedankten sich im Namen des Dorfes.
Leider war die ursprüngliche Orgel in den 70er-Jahren des letzten Jahrhundert abhanden gekommen und ein neues Instrument hätte nicht so richtig in die alte Dorfkapelle gepasst.
Leider zeigte sich, dass das Spielen aufgrund von Dichtigkeitsproblemen nicht nur eine schweisstreibende Arbeit war, sondern dass das Instrument schlichtweg aufgrund der Schwergängigkeit überhaupt nicht mehr spielbar war .
Jetzt war guter Rat teuer: Für die notwendige Restauration fand sich leider keine Firma und andererseits wäre eine solche Arbeit unbezahlbar gewesen.
Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt doch oft so nah! In Gesprächen hatte sich in unserer Gemeinde ein Bürger gefunden, der so etwas kann und auch bereit ist, die Arbeit sehr, sehr kostengünstig zu machen: Jos van Son.
Der Vorsitzende des Bürgervereins Guido Galle und der stellvertretende Vorsitzende des Katharinenkapellenvereins Herbert Wieland verschafften sich diese Woche einen Überblick über den Stand der Arbeiten.
Beim Betreten der Werkstatt des Künstlers (das Wort „Handwerker“ ist fast zu profan für solche filigranen Tätigkeiten.) fällt jedem die Ordnung und Sauberkeit des Raumes auf. Man glaubt eher, in einem Operationssaal oder einer Feinmechanikerwerkstatt zu sein: Diese mehr als preussische Ordnung erschreckte doch, wenn man Vergleiche zu seinem eigenen Hobbykeller anstellt!
Jos van Son hatte das Instrument komplett zerlegt, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Sehr anschaulich schilderte er dabei Herbert Wieland und Guido Galle, dass ihm das Instrument dabei sozusagen seine Geschichte erzählt hat:
Das Harmonium war im September 1913 in Leipzig bei dem angesehenen Harmoniumbauer Lindholm gefertigt worden. Anscheinend war bereits damals die Worte „Komponentenfertigung“ und „Globalisierung“ nichts neues. Die Tonfolge und die minimalen Abweichungen zum deutschen Standard zeigten, dass es sich um ein amerikanisches Innenwerk handelt, wahrscheinlich von der Firma Packert. Bereits damals griff man häufig auf kostengünstigere Teile aus Übersee zurück!.
Aufgrund des Schadensbildes (Feuchtigkeitsschäden und Trümmerstaub) ging Jos davon aus, dass das Harmonium ausgelagert worden war und ggf. in einem Gebäude war, dass einen Bombentreffer erlitten hatte. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges waren Bestandteile des Harmoniums aufgrund der Rohstoffknappheit begehrte Materialien. Viele Besitzer hatten daher die Instrumente versteckt , um sie dem Zugriff der braunen Schergen zu entziehen.
Eine Hutnadel (vielleicht von einer Nonne) war dann nach dem Kriege zu einer notdürftigen Reparatur benutzt worden. Aufgrund einer speziellen verwendeten Leimart konnte der Restaurator erkennen, dass das Instrument nach dem Kriege schon mal repariert worden war.
Und jetzt hatte es seinen Weg in die Eifel und in die Werkstatt im Mühlenauel gefunden.
Bei der Restauration des Harmoniums mussten nicht nur alle Ersatzteile vom Künstler hergestellt werden, sondern sogar die Werkzeuge für die Arbeiten waren extra zu fertigen.
Aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung schöpfend, hatte Jos von Son einige tolle Ideen umgesetzt:
Die in der Werkstatt installierte Absauganlage basiert auf einem Gebläse einer alten Orgel, das irgendwann einmal ausgesondert worden war, weil es zu klein war.
- Manche Werkzeuge hatte der Restaurator selber entwickelt, um alleine überhaupt die Arbeiten durchführen zu können.
Die Ausführung der Arbeiten zeigte das handwerkliche Können des Meisters:
filigrane Feder und Nut-Konstruktionen,
Optimierungen im Bereich der Justierungen der Tasten
Oberflächenveredlung beim Lack
um nur einiges zu nennen.
Penibel waren die erledigten Arbeitsschritte und die Stunden dokumentiert worden:
Bisher über 270 Arbeitsstunden und es gibt noch etliches zu tun!
„Das ist ein guter Einstieg in meine neue Heimatgemeinde.“
Dem konnte nichts mehr hinzugefügt werden!
Die beiden bedankten sich im Namen des Dorfes.
Kommentare